11.07.2012

Schweizer Denkmalpreis 2012 geht an Luzerner Schulanlage Dula

Die Konferenz der Schweizer Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger (KSD) vergibt seit 2007 den Schweizer Denkmalpreis für besonders gut gelungene Restaurierungen. Ausgezeichnet worden ist dieses Jahr die Gesamtrestaurierung der Schulanlage Dula in der Stadt Luzern.

Mit dem Schweizer Denkmalpreis sollen denkmalpflegerische Leistungen bekannt gemacht und gefördert werden. Die Auszeichnungen werden auf Antrag einer Fachjury ausgewählt und im Auftrag der KSD an die Bauherrin oder den Bauherrn verliehen. Die Stadt Luzern wurde als Eigentümerin und Bauherrin für die «sorgfältige Restaurierung und den schonenden Umbau dieses seltenen und bedeutenden Zeugen der klassischen Moderne in der Zentralschweiz» gewürdigt.

Hauptwerk des Neuen Bauens
Die Schulanlage Dula in Luzern, ein besonders schützenswertes Denkmal des Neuen Bauens, wurde zwischen 1931 und 1933 erbaut. Sie gilt als Hauptwerk des Neuen Bauens Anfang der 1930er-Jahre in Luzern und nimmt eine Schlüsselstellung innerhalb des damals modernen Schulhausbaus in der Schweiz ein. Die Schulräume werden – entsprechend den Grundsätzen des Neuen Bauens – von Licht und Sonne durchflutet. Die Schulanlage ist geprägt von Klarheit und Strenge in Konstruktion und Gliederung, sowie von Sachlichkeit in der Anwendung von Formen und Materialien.

Einmaliges städtebauliches Ensemble
Der bedeutende Luzerner Architekt Albert Zeyer hat architektonisch und städtebaulich herausragend auf die beiden bereits bestehenden späthistoristischen Schulhäuser Säli (1898) und Pestalozzi (1904) reagiert und sie zu einer Anlage zusammengefasst. Dabei hat er die unterschiedlichen Bauauffassungen respektiert und integriert. Er stellte das Dula-Schulhaus dem Säli-Schulhaus gegenüber auf die Südseite des Areals. Die Turnhalle entlang der Bruchstrasse schliesst die beiden Schulhäuser zu einem grossen rechteckigen Innenhof zusammen. Die Turnhalle Dula und die drei Schulhäuser bilden zusammen ein einmaliges städtebauliches Ensemble.

Renovation 2008 abgeschlossen
Im Mai 2004 bewilligten die Stimmberechtigten der Stadt Luzern den Kredit für die Sanierung der Schulanlage Dula. Seit ihrer Erstellung wurde die Schulanlage erstmals im Äussern und Innern saniert. Durch den Neubau einer Doppelturnhalle Säli, konnte die 1969 aufgestockte Turnhalle Dula in den Originalzustand zurückgeführt werden.
Das Bauwerk wurde möglichst originalgetreu wiederhergestellt, wo notwendig ergänzt und an die heutigen Anforderungen angepasst, mit Rücksicht auf die vorhandene Struktur. Die nun ausgezeichnete Schulanlage zeigt eine qualitätsvolle, sorgfältige Synthese von denkmalpflegerischer Substanzerhaltung und architektonischer Gestaltung, sie ist das Resultat des Dialogs zwischen Bauherrschaft, Architekten und Denkmalpflege. Durch die 2008 abgeschlossene Gesamtrestaurierung, für die das Luzerner Architekturbüro Lengacher Emmenegger verantwortlich zeichnet, bleibt die Schulanlage Dula als Pionierbau des Neuen Bauens in ihrem Zeugnischarakter für die kommenden Generationen erhalten.

Medienmitteilung des Kantons Luzern