24.10.2011

Start zu achtjährigem Forschungsprojekt über Basler Münster

Zum 1000. Jubiläum der Heinrichsmünster am 11. Oktober 2019 widmet die Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK) dem Basler Münster einen Kunstdenkmälerband. Diese Publikation wird gemäss GSK eine wichtige Forschungslücke schliessen, indem sie die bisherigen Forschungenzusammenfasst und vertieft.

Das Basler Münster hat weit über Basel hinaus eine enorme Ausstrahlungskraft, handelt es sich doch um einen der bedeutendsten mittelalterlichen Kirchenbauten am Oberrhein und um ein Schlüsselwerk der romanisch-gotischen Baukunst.

In den letzten Jahren sind zahlreiche Untersuchungen zu Teilaspekten des Basler Münsters erschienen, doch fehlt bis heute eine wissenschaftliche Gesamtdarstellung dieses so wichtigen Monumentalbaus – obwohl dies seit Jahrzehnten in der Fachwelt und in Tourismuskreisen beanstandet und als Mangel empfunden wird. Der substantielle Beitrag aus dem Swisslos-Fonds ermöglicht es nun, renommierte Wissenschaftler zu beauftragen, alle bisherigen Forschungsergebnisse zusammenzutragen, zu prüfen, die noch klaffenden Lücken in der Forschung zu schliessen und die Wissensvermittlung an die Öffentlichkeit möglich zu machen.

Publikation am 11. Oktober 2019
Die zum Schluss verfasste Publikation wird nicht nur der Forschung und den Fachleuten, der Denkmalpflege und der Münsterbauhütte, Architekten und Universitäten als Informationsquelle im Berufsalltag dienen, sondern auch Kunstfreunden, Fremdenführern und Touristen ein attraktives, reich bebildertes Nachschlagewerk sein. Geplant ist eine Auflage von mindestens 5‘000 Exemplaren, die pünktlich zum 1000. Jubiläum des sogenannten Heinrichmünsters (zweiter Bau am dem Baslser Münsterhügel, geweiht am 11. Oktober 1019) erscheinen wird.

Die Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK) wird die organisatorische, wissenschaftliche und publizistische Oberleitung des Projekts übernehmen. Sie kann sich dabei auf die Erfahrung der Kantonalen Denkmalpflege und der Basler Münsterbauhütte abstützen. Die GSK als Herausgeberin der renommierten Publikationsreihe «Die Kunstdenkmäler der Schweiz» ist aufgrund ihrer 131 Jahre alten Erfahrung prädestiniert, diese Forschungsarbeit zu koordinieren – stellt diese Buchreihe doch das älteste und grösste Projekt kunsthistorischer Grundlagenforschung in der Schweiz dar.

Für die Bearbeitung konnte ein erfahrenes Autorenteam gefunden werden. Ein Beirat, über den alle projektrelevanten Institutionen eingebunden sind, wird das Projekt begleiten.

Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf ca. 1,7 Mio. Franken. Die grosszügige Vorleistung aus dem Swisslos-Fonds des Kantons Basel-Stadt wird das Einwerben von Drittmitteln bei anderen Geldgebern bestimmt erleichtern: Es gilt noch 400‘000 Franken zusammenzutragen.

Hintergrund
Der Kanton Basel-Stadt ist seit Anbeginn mit dem wissenschaftlichen Inventarwerk «Die Kunstdenkmäler der Schweiz» verbunden und bis heute mit sieben, zwischen 1932 und 2006 edierten Bänden vertreten. Die mittelalterlichen Kirchenbauten sind in drei Bänden zwischen 1941 und 1966 vollständig publiziert worden. Ausstehend ist nur das grösste und wichtigste Gotteshaus der Stadt, das Münster.

1991 wurde die Bearbeitung der Profanbauten Gross- und Kleinbasels aufgenommen. In absehbarer Zeit, mit dem Erscheinen der nächsten beiden Bände, wird das gesamte Gebiet der mittelalterlichen Stadt im wissenschaftlichen Inventarwerk erfasst sein – mit Ausnahme wiederum des Münsters.

www.gsk.ch